Warum Sichtbarkeit in der Führung mehr ist als ein Statement
Warum Sichtbarkeit in der Führung mehr ist als ein Statement
Ich bin Führungskraft. Und ich bin schwul.
Beides gehört zu mir. Doch beides war nicht immer gleich sichtbar.
In den ersten Jahren meiner Karriere habe ich gelernt, mich anzupassen. Nicht, weil ich mich verstecken wollte – sondern weil ich dachte, es sei professionell. Privat ist privat. Und wer zu viel von sich zeigt, macht sich angreifbar.
Doch mit der Zeit habe ich erkannt: Unsichtbarkeit schützt nicht – sie trennt.
Sichtbarkeit ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Signal.
Ein Signal an Kolleg:innen, dass Offenheit möglich ist.
Ein Signal an das Team, dass Vielfalt gewollt ist.
Ein Signal an das Unternehmen, dass Authentizität kein Risiko, sondern ein Gewinn ist.
Ich habe erlebt, wie viel Kraft es freisetzt, wenn Menschen sich nicht verstellen müssen. Und wie viel Vertrauen entsteht, wenn Führung mit gutem Beispiel vorangeht.
Seit Anfang 2025 bin ich Teil des VK – Netzwerk für Vielfalt und Karriere
Der Berufsverband VK e. V. (gegründet als Völklinger Kreis e. V.) ist das Netzwerk für schwule Führungskräfte und Selbstständige.
Er fördert den beruflichen Erfolg seiner Mitglieder – durch Austausch, gegenseitige Unterstützung und das Engagement für ein diskriminierungsfreies Arbeits- und Lebensumfeld.
Für mich ist der VK mehr als ein Netzwerk.
Er ist ein Ort, an dem Vielfalt nicht erklärt werden muss – sondern selbstverständlich ist.
Ein Ort, der zeigt: Vielfalt ist kein Randthema. Sie ist Führungsaufgabe.
Sichtbarkeit beginnt bei uns selbst
Ich habe gelernt: Ich muss nicht laut sein, um sichtbar zu sein.
Es reicht, präsent zu sein. Klar zu sein. Und anderen den Raum zu geben, das auch zu sein.
Denn am Ende geht es nicht nur um mich.
Es geht um die Kultur, die wir gemeinsam gestalten – eine Kultur, in der Unterschiedlichkeit nicht nur akzeptiert, sondern geschätzt wird.